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Verdauung

Janine Bellmann • Jan. 17, 2023

Warum es nicht nur um Nahrung geht

In der Naturheilkunde stellt die Darmgesundheit die Basis einer Behandlung dar. Und selbst in der Schulmedizin wird dem Darm und seiner Funktion eine immer bedeutendere Rolle zugesprochen.


In diesem Beitrag möchte ich auf den Verdauungstrakt als Ganzes und im speziellen auf die übergeordnete Betrachtung bzw. die Botschaften der Symptome aus dem Verdauungstrakt eingehen.


Aber zunächst einmal: Was ist der Verdauungstrakt?


Die Verdauung der Nahrung beginnt im Mund und endet am Ausgang des Darms. Somit zählt alles auf diesem Weg zum Verdauungstrakt: Der Mund, die Speiseröhre, der Magen, der Zwölffingerdarm, der Dünndarm und der Dickdarm. Jeder dieser Bereiche hat eine ganz eigene Funktion und auch ein eigenes Milieu, d.h. es benötigt bestimmte Grundvoraussetzungen, damit diese Funktionen einwandfrei ausgeübt werden können.


Welche Aufgaben hat der Verdauungstrakt?


Jeder Teilbereich des Verdauungstraktes hat seine spezielle Funktion. Grob gesagt geht es in erster Linie darum, die zugeführte Nahrung zu verdauen. Dies findet zu 90% im Dünndarm statt.

Weiterhin befinden sich im Darm 2/3 der Immunzellen des Körpers. Der Darm ist daher Hauptsitz des Immunsystems.

Außerdem werden über die gesunde Darmflora wichtige Vitamine produziert (Vitamin K, B2, B7, B12, Folsäure), die für einen reibungslosen Stoffwechsel essentiell sind.


Was hat Einfluss auf das Milieu des Verdauungstraktes bzw. seiner einzelnen Abschnitte?


Die Einflussfaktoren sind vielfältig. Ernährung wird den meisten sicherlich als erstes und naheliegend einfallen. Aber auch Medikamente, Umweltgifte, Erreger und die Art der Lebensführung haben Einfluss auf Gesundheit des Verdauungstraktes.

Bewegungsmangel, eine unausgewogene und naturferne Ernährungsweise sowie Probleme im privaten und/oder beruflichen Bereich haben direkte Auswirkungen auf den Verdauungsapparat.

Aber auch unverarbeitete Themen, Emotionen und Glaubenssätze, d.h. Dinge, die sich meist im Unterbewusstsein abspielen, wirken übergeordnet auf die menschlichen Organe.


Was will verdaut werden?


Neben der tatsächlichen physischen Nahrung gibt es auch eine Menge andere Dinge, die "verdaut" werden möchten.

Dazu zählen z.B. die Dinge, mit denen wir uns täglich umgeben, d.h. alle Reize, die wir über den Tag so aufnehmen. Hierzu zählen nicht nur Dinge, die wir anfassen können, wie ein Apfel oder ein Brot, sondern auch Informationen, Nachrichten, Emotionen und alltägliche Situationen, denen wir uns aussetzen.


Im Darm befinden sich über 100 Millionen Nervenzellen, so dass der Begriff "Bauchhirn" mittlerweile kein Fremdwort mehr ist.

So ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile 20% der Menschen in Deutschland unter einem Reizdarmsyndrom leiden.

Die Balance zwischen Reizen und Verarbeitung ist hier nicht im Gleichgewicht. Entweder gibt es ein zuviel an Reizen und/oder die Verarbeitung ist gestört.


Welche Symptome gibt es?


Zeigen sich Störungen im Verdauungstrakt, können sich diese wie folgt äußern:


- Durchfall

- Verstopfung

- Übelkeit / Erbrechen

- Völlegefühl

- Bauchschmerzen

- Sodbrennen

- Stuhlveränderungen (Blut, Schleim, Farbveränderungen)

- Geschwüre

- Krebs


Welche Themen bzw. Botschaften können hinter Beschwerden im Verdauungstrakt stecken?


Wie bereits im Artikel "Deutung von Symptomen" beschrieben, dient der Körper dazu, seelische Themen sichtbar zu machen.

Im direkten Bezug auf den Verdauungstrakt kann es sinnvoll sein, sich die folgenden Fragen zu stellen und diese ehrlich für sich zu beantworten:


- Was kann ich nur schwer oder gar nicht schlucken?

- Wobei dreht sich mir der Magen um, wenn ich nur daran denke? 

- Woran halte ich fest? Was kann oder will ich nicht loslassen?

- Welche Themen kann ich nur schwer verdauen?

- Was fresse ich in mich hinein?

- Was macht mich sauer?

- Wie gehe ich mit Reizen um, die ich täglich aufnehme? Habe ich eine Strategie, um diese zu verarbeiten?


Wie kann die Gesundheit des Verdauungstraktes unterstützt werden?


Hier bietet sich der ganzheitliche Weg an, d.h. die Unterstützung auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene.


- Körperlich: Bewegung, naturbelassene Ernährung, Pro- bzw. Präbiotika, Mikronährstoffe, Bindemittel

- Geistig: Entspannungsverfahren, Journaling, Meditation, Atemübungen

- Seelisch: Verfahren, die an unterbewussten Themen ansetzen, wie z.B. der Emotion Code


Dies sind lediglich Beispiele. Für jeden sollte ein individuelles Konzept erstellt werden, da die Ausgangslage und die Ausprägung der Beschwerden stets unterschiedlich sind.

Meines Erachtens ist es unumgänglich, die Bereitschaft zu haben, die in der Tiefe liegenden Themen anzugehen, um wirkliche Heilung zu erfahren.

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